Vademecum – Handreichung für wissenschaftliche Arbeiten am Lehrstuhl Empirische Kommunikationsforschung (Prof. Andreas Fahr)

5.1. Quellenangaben im Text

Sinngemässe Zitate

Bei Verweisen auf andere Quellen im Text sind keine Begriffe „vgl.“, „siehe“ oder dergleichen notwendig. Die Angaben erfolgen direkt.

Werk einer Person

Werk von zwei oder mehr Personen

  • Hat ein Werk zwei Autor:innen, werden bei jedem Zitat (egal ob Erstnennung oder weiterer Verweis) immer beide genannt.

  • Hat ein Werk drei bis fünf Autor:innen, wird ab der ersten Zitation nur der Erstautor/die Erstautorin mit dem Verweis “et al” genannt.

  • Vor den jeweils zuletzt genannten Autor bzw. der zuletzt genannten Autorin schreibt man ein "und" im Fliesstext bzw. ein "&" bei einem Verweis in Klammern.

Bsp.: Baschek, Bredenkamp und Wippich (1977) sind der Ansicht, dass… (Verweis im Fliesstext)

Bsp.: Weitere Untersuchungen zeigen (Baschek et al., 1977) zeigten... (Verweis in Klammern)

Körperschaftsautoren

Grundsätzlich sollten die Namen von Körperschaftsautoren (z. B. Institutionen, Ämter) bei jedem Bezug im Text voll ausgeschrieben werden. Es ist aber auch möglich, den Namen nur beim ersten Auftreten voll auszuschreiben, eine Abkürzung hinzuzufügen und bei weiteren Bezügen nur noch diese Abkürzung zu verwenden. Im Literaturverzeichnis wird der Name der Institution ausgeschrieben.

Erstes Auftreten:

Bsp.: (Deutsches Jugendinstitut [DJI], 1984)

Weiteres Auftreten:

Bsp.: (DJI, 1984)

Werke mit unbekannten Autor(inn)en

Hat ein Werk keinen Autor, werden die ersten zwei oder drei Worte der Angabe zitiert. In der Regel handelt es sich um den Titel.

Bsp.: Die Wissenschaft kennt keine Grenzen (Wohin geht die Zukunft, 2014)…

Mehrere Angaben in einem Klammerausdruck

Zwei oder mehrere Werke eines Autors werden nach dem Erscheinungsjahr gereiht.

Bsp.: (Fahr, 2001, 2004, 2012)

Werke, die zur Publikation freigegeben, aber noch nicht gedruckt wurden, erhalten die Bezeichnung in press (Deutsch: „im Druck“).    

Bsp.: Fahr und Ort (im Druck)

Sind von einem Autor mehrere Werke aus demselben Erscheinungsjahr vorhanden, werden diese mit den Zusätzen a, b, c etc. nach dem Erscheinungsjahr gekennzeichnet. Die Reihung dieser Zusätze erfolgt nach der Reihenfolge dieser Werke im Literaturverzeichnis (in dem sie innerhalb des Erscheinungsjahres in alphabetischer Reihenfolge der Titel aufgeführt werden).

Bsp.: (Fahr & Ort, 2003a, 2003b)

Zwei oder mehrere Werke verschiedener Autor(inn)en werden in alphabetischer Reihenfolge nach dem Familiennamen des Erstautors gereiht und durch Strichpunkte voneinander abgetrennt.

Bsp.: (Fahr, 1992; Ort, 2004; Fahr & Ort 2013)

Angaben definierter Teile einer Quelle

Beziehen Sie sich im Text auf einen bestimmten Teil einer Quelle – wie etwa auf ein Kapitel, eine bestimmte Seite, Tabelle oder Abbildung – so ist dieser Teil der Quellenangabe anzuführen. Bei wörtlichen Zitaten müssen die Seitenzahlen immer angegeben werden. Beachten Sie, dass bei Arbeiten/ Quellen in englischer Sprache auch englische Abkürzungen notwendig sind (Tabelle 4).

Tabelle 4.

Abkürzungen bei Quellenverweisen



Bezug

Deutsche Abkürzung

Englische Abkürzung

Beispiel

Seite(n)

S.

p. (pp.)

(Track, 2005, S. 88–90)

Kapitel

Kap.

chap. (chaps.)

(Track, 2005, Kap. 1)

Tabelle

Tab.

table

(Track, 2005, Tab. 2)

Abbildung(en)

Abb.

fig. (figs.)

(Track, 2005, Abb. 7)

Abschnitt

Abschn.

§

(Track, 2005, Abschn. 2)

Teil einer elektr. Quelle

(Online Lexikon, 2010, ¶ 5)

→ Achtung: die Sprache der Abkürzung wird durch die Sprache Ihrer Arbeit definiert und nicht der Sprache der Quelle!

Sekundärzitate (nur in Ausnahmefällen)

Liegt eine Originalquelle nicht vor, darf eine Quelle zitiert werden, welche die Originalquelle zitiert. Dies sollte jedoch wann immer möglich vermieden werden und die Originalquelle konsultiert werden.

Bsp.: Acree (1987, zitiert nach Gigerenzer, 1991, S. 19)

Wörtliche Zitate

Kürzere Zitate (weniger als 40 Wörter)

Wörtliche Zitate im Text werden durch doppelte Anführungszeichen eingefasst. Erscheint im zitierten Text selbst ein durch Anführungszeichen gekennzeichnetes Zitat, wird dieses durch einfache Anführungszeichen wiedergegeben.

Bsp.: Herder (2010) betont, „Jugendliche sind ‚Internet-affin‘, aber unkritisch bezüglich des

Datenschutzes“ (S. 15).

Längere Zitate (mehr als 40 Wörter)

Längere Zitate, sogenannte Blockzitate, werden als eigener Absatz ohne Anführungszeichen angeführt und vollständig um 1.3cm eingerückt. Quellenangaben stehen am Ende eines Blockzitats nach dem Punkt und werden in Klammern gesetzt.

Bsp. Blockzitat:

Die Psychologie von heute versteht sich als eine Erfahrungswissenschaft. Diese Feststellung gilt insofern allgemein, als sich sämtliche gegenwärtig bestehenden Richtungen der Psychologie auf die Erfahrung als ihre Grundlage berufen, auch wenn sie im einzelnen die Erfahrungsdaten auf verschiedene Art gewinnen und sie unterschiedlich verarbeiten. (Traxel, 2001, S. 4–5)

Satzzeichen nach einem wörtlichen Zitat

Steht das Zitat inmitten eines Satzes, folgen nach der abschliessenden Quellenangabe nur insofern Interpunktionszeichen, als es der Satzbau erfordert.

Bsp.: Der Aussage, „dass nur ein Ausschnitt des Werkes von Neyman und Pearson in der Methodik

unseres Faches angekommen ist“ (Track, 2005, S. 88), ist uneingeschränkt zuzustimmen.

Bei einem wörtlichen Zitat am Ende eines Satzes steht der den Satz schliessende Punkt hinter der schliessenden Klammer der Quellenangabe.

Bsp.: Auch Track (2005) stellt fest, „dass nur ein Ausschnitt des Werkes von Neymann und Pearson in

der Methodik unseres Faches angekommen ist“ (S. 88).





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